Bulletin
der

IANFP

Internationalen Ärztevereinigung
Für Natürliche Familienplanung

(Sektion Schweiz)

Nr.1 - 1. Jahrgang- Oktober 1998


 

Die IANFP erhält ein Bulletin

Um die Mitglieder und Interessenten der IANFP (Sektion Schweiz) regelmässig zu informieren, hat der Vorstand beschlossen, ein Bulletin mit verschiedenen Beiträgen über die Natürliche Familienplanung, Informationen über Tagungen und anderes mehr herauszugeben. Dieses Bulletin erscheint 2-3 mal jährlich.

Geschichte der IANFP

Initiant der Internationalen Ärztevereinigung für Natürliche Familienplanung (IANFP) war Dr. med. Albert Wick, Frauenfeld, der anlässlich eines Vortrags im Kantonspital von dieser Art Familienplanung beeindruckt war.Er organisierte daraufhin einen internationalen Kongress für Natürliche Empfängnisregelung (NER), welcher am 14.06.1986 in Zürich stattfand. Die damals anwesenden Ärzte entschieden sich, eine Ärztevereinigung zur Förderung der NER zu gründen. Am 20.09.1986 konstituierte sich die IANFP, vorerst als lose Vereinigung interessierter Ärzte, aber von Anfang an international ausgerichtet.

Im Rahmen der Zielsetzungen wurde 1989 die Grundsatzerklärung ausgearbeitet. Am 27.10.1990 wurde die Schweizer Sektion der IANFP gegründet.Die Generalversammlung vom 19.01.1991 genehmigte die Statuten der IANFP und wählte einen Vorstand.

Allgemeines und Grundsätzliches

Die Vereinigung besteht aus Mitgliedern und Anwärtern. Als Mitglieder werden Ärztinnen und Ärzte sowie Ärzteorganisationen aufgenommen, die sich zum Ziel der Vereinigung bekennen, deren Statuten gutheissen und die Grundsatzerklärung unterschreiben. Als Anwärter gelten Studierende der Medizin, die sich zum Ziel der Vereinigung bekennen; nach Erlangen des staatlich anerkannten Abschlusses des Medizinstudiums können sie als ordentliche Mitglieder aufgenommen werden.

Aus Achtung vor der geschöpflichen und personalen Natur des Menschen und im Hinblick auf die eheliche Partnerschaft vertritt die IANFP zur Regelung der menschlichen Fruchtbarkeit die Methoden der Natürlichen Empfängnisregelung. Sie anerkennt die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens von der Befruchtung an.

Ziele der IANFP

Durch folgende Aktivitäten:

Der Vorstand der IANFP 1998

Präsident:
Dr. med. Niklaus Waldis
Chemin de Saucens 18
1630 Bulle

Tel.: G. 026/ 912 05 36
Tel.: P. 026/ 912 05 55

Vicepräsidentin:
pract. med. Rachel Gürber
Sunnehalde 10
8906 Bonstetten

Tel.: G. 01/ 722 70 20
Tel.: P. 01/ 701 22 26

Natürliche Familienplanung ( NFP )

Unter natürlicher Familienplanung werden all jene Methoden der Empfängnisregelung zusammengefasst, welche auf der Feststellung der fruchtbaren und unfruchtbaren Phasen der Frau beruhen. Das Wissen um die Tage, an welchen eine Empfängnis möglich ist oder nicht, erlaubt das verantwortungsbewusste Planen einer Elternschaft.

Geschichtlicher Überblick der verschiedenen natürlichen Empfängnisregelungsmethoden.

Seit den Entdeckungen von Knaus und Ogino in den 30er Jahren haben natürliche Methoden der Familienplanung sich überraschend entwickelt. Die Rhythmusmethode (auch Kalender- Methode oder Zeitwahl nach Ogino- Knaus genannt) ist die erste Stufe dieser Entwicklung. Diese Methode versucht, die Zeit des Eisprungs vorauszusagen, indem sie die Längenabweichungen der Zyklen einer Frau mit statistischen Berechnungen berücksichtigt.

Ein nächster Schritt war die sogenannte Temperatur- Methode, die in den 50er Jahren entstand. Durch die Beobachtung der Aufwachtemperatur lässt sich im Rückblick der Eisprung und damit die sicher unfruchtbare Phase nach dem Eisprung erkennen.(Döring,1954).

Die in den 60er Jahren von Prof. J.Rötzer beschriebene sympto- thermale Methode beruht auf der Kombination von Beobachtung des Zervixschleimes und der Aufwachtemperatur.

Die Ovulationsmethode nach Billings wurde anfangs der 70er Jahre in ihrer bis heute unveränderten Fassung definiert. Das Prinzip und die Praxis beruht darauf, dass ein spezifischer Zusammenhang zwischen dem sogenannten "Schleimsymptom" und den zyklischen Vorgängen der weiblichen Fruchtbarkeit besteht. Der wichtigste Fortschritt besteht darin, dass diese Methode weder davon abhängt, wie lange ein Zyklus ist, noch davon, ob ein Eisprung stattgefunden hat. (Billings u. Mitarb.1972; Brown,1977; Hilgers,1978).

Die natürliche Empfängnisregelung ist mehr als eine Methode, sie wird zum Bestandteil einer Lebenshaltung, die den Menschen ganzheitlich erfasst. Sie prägt die in Liebe und Treue gelebte Ehe, vertieft den Dialog und bildet die Grundlage für eine verantwortungsbewußte Elternschaft.

Im Bereich der Sexualität und der menschlichen Liebe hat die natürliche Empfängnisregelung eine erzieherische Aufgabe, angefangen beim jungen Menschen bis hin zur ehelichen Gemeinschaft und damit zur Familie, welche die Keimzelle einer jeden Gesellschaft darstellt.

Interessengemeinschaft für Natürliche Familienplanung ( IGNFP ) und IANFP

Im März 1985 wurde in Zürich die Interessengemeinschaft für nätürliche Familienplanung (IGNFP ) Schweiz/ Fürstentum Liechtenstein gegründet. Dieser Verein setzt sich zur Aufgabe, die Verbreitung der natürlichen Familienplanung unter der Bevölkerung der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein zu fördern und zu koordinieren.

Ohne die Mithilfe der IGNFP und der über 100 Multiplikatoren (Vermittler der NFP, v.a. aus dem paramedizinischen Bereich stammende Personen), die mit der IANFP eng zusammenarbeiten und die Ärzte in der Beratungstätikeit unterstützen, wäre die Arbeit der IANFP nicht möglich.

 

Impressum:

IANFP ( Sektion Schweiz )
Redaktion: R. Gürber
Spendenkonto: 80-2372-3
SKA Zürich Rigi- Platz